Mittwoch, 26. Dezember 2018

Die Gefangenen der Roper-Gang 08


Irgendwann hielt der Proviantwagen an. Die hintere Ladeklappe wurde herunter gelassen und Christina und ich wurden von zwei der Banditen aus dem Wagen gezerrt. Dann hoben sie uns auf ihre Schultern.



Wir stöhnten auf und wimmerten in unsere Knebel. Wir spürten einen leiden Windhauch und dann wurden wir in einen muffigen Keller geschleppt.
Wir wurden auf dem Boden abgeladen und in diesem Augenblick hörten wir wie jemand wimmerte und stöhnte, es waren eine männliche und weibliche Stimme, deren unartikulierte Laute von den Stoffknebeln verschluckt wurden, Jill und James!
Wir hörten, wie oben die Tür ins Schloss knallte, unsere Entführer hatten uns zurückgelassen ohne ein Wort zu sagen. Jill und James stöhnten und wimmerten weiterhin verzweifelt in ihre Knebel, es lag Erleichterung in diesen Lauen, dass wir lebten und auch Angst und quälende Ungewissheit. Christina und ich konnten sie nicht sehen, da unsere Augen weiterhin verbunden waren.
Gott sei Dank waren wir vier jetzt wieder vereint, wir lebten und waren unverletzt, wenn auch in strenger Fesselung und Knebelung.



Nach wie vor waren wir den Banditen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Sie hatten das Geld und konnten alles mit uns tun. Uns als lästige Zeugen beseitigen? Uns einfach noch weiter gefangen halten, um ihren Spaß mit uns zu haben? Würden Sie versuchen, noch mehr Geld zu erpressen? Oder würden Sie einfach verschwinden und uns in unserer hilflosen Lage zurücklassen. Oder uns irgendwo anders hinbringen und dort dann freilassen. Oder war uns doch irgendjemand gefolgt? Vielleicht hatte der Bankdirektor ja Verdacht geschöpft und Christinas Cowboys alarmiert. Wir lagen da und konnten absolut nichts tun, außer unseren Schöpfer um Gnade und Erlösung anzuflehen und zu beten, für uns, und auch für unsere Peiniger, die uns bisher zwar gefesselt und gedemütigt hatten, aber uns Gott sei Dank nichts zu Leide getan hatten.
Was würden die nächsten Stunden bringen. Was würde mit uns geschehen. Wir konnten nichts weiter tun, als in quälender Ungewissheit auszuharren...

Inzwischen versuchte James George und Christina zu fragen, was geschehen war, aber wegen der Gag ohne Erfolg und so James und Jill konzentriert, wenn sie Geräusche über den Keller gehört, die andere Seite nichts hören konnte, so konnten sie benutze die gleiche Methode, mit der sie zuerst geflohen waren, mit dem einzigen Unterschied, dass James diesmal viel weiter von Jill entfernt war und dann mehr als nötig getan hätte und mit verbundenen Augen die genaue Position von Jill nicht kannte. Viele Stunden vergingen und James und Jill konnten nicht näher kommen, also versuchte James, mit George und Christina zu kommunizieren, aber es war auch schwer für sie, aber James und Jill wollten nicht aufgeben. Inzwischen waren die Banditen aus dem Haus und hatten das Geld gezählt, "es gibt genug Geld für alle", sagte der Chef, "Was ist mit der 4?" fragte einer der Banditen und der Häuptling antwortete: "Es ist nicht unser Problem, lassen wir sie hier, ich denke, sie werden es schaffen"

Wir wussten nicht wie lange wir jetzt schon gefesselt und geknebelt und mit verbundenen Augen in diesem muffigen Kellerraum lagen. Nachdem zwei der Banditen Christina und mich wie zwei verschnürte Bündel in dem Keller abgeladen hatten, in dem Jill und James seit unendlichen Stunden gefesselt und geknebelt ausharren mussten, war keiner der Banditen mehr nach unten gekommen. Mit keinem Wort hatten sie gesagt, was sie mit uns tun würden.



James hatte am Anfang versucht, mit uns irgendwie zu kommunizieren. Wir hörten, wie er irgendetwas zu sagen versuchte, aber wir hörten nur ein unverständliches Wimmern und Stöhnen. Wir hatten beide versucht zu antworten, aber die Knebel, die uns tief im Rachen steckten, erstickten jedes Wort.
Nach einer Weile wurden James und Jill immer panischer. Sie ahnten wohl, dass die Banditen auf und davon waren und uns einfach in unseren Fesseln zurückgelassen hatten. Dabei schien es ihnen völlig egal zu sein, ob es uns gelingen würde, uns zu befreien, oder ob wir alle vier hier jämmerlich zugrunde gehen würden. Auch mir wurde langsam klar, dass wir nicht mehr auf Befreiung von außen hoffen durften, sondern uns selbst von unseren Fesseln befreien mussten. Als mir dies völlig klar wurde, stöhnte und wimmerte auch ich in meinen Knebel und zerrte verzweifelt an meinen Fesseln. Doch ich war in einem strengen Hogtie gebunden, das heißt, meine gefesselten Hände und Fußgelenke waren mit einem kurzen Strick miteinander verbunden. Anfangs hatte ich bäuchlings auf dem staubigen Boden gelegen, dann war es mir gelungen, mich zu einer Seite zu drehen. Aber die Fesselung war so streng, dass es mir wahrscheinlich niemals gelingen würde, sie aus eigener Kraft zu lösen. Und wahrscheinlich verhielt es sich bei meinen Mitgefangenen nicht anders. Da meine Augen verbunden waren, konnte ich nicht sehen, wo sie sich genau befanden. Aber es war mir völlig klar, dass wir es nur gemeinsam schaffen konnten, uns zumindest von den Knebeln und den Augenbinden zu befreien. Wahrscheinlich war es das, was James uns durch den Knebel sagen wollten. Er und Jill hatten wahrscheinlich schon vorher Befreiungsversuche unternommen, wahrscheinlich waren dann aber die Banditen gekommen und hatten die beiden Jugendlichen noch strenger gefesselt. Doch jetzt schienen die Banditen weg zu sein und wir mussten alles versuchen, um uns selbst zu befreien, wenn wir nicht jämmerlich verdursten wollten.
Also begann ich mich mühsam auf dem Boden zu wälzen, um den nächsten meiner Mitgefangenen zu erreichen. Ich hörte Christina mehrere Male aufstöhnen und wälzte mich in die Richtung, in der ich sie vermutete. Nach zwei, drei schmerzhaften Umdrehungen stieß ich dann an ihren zitternden Körper, ich spürte ihre Hand in der meinen wir lagen jetzt beide seitlich, Rücken an Rücken. Wir ertasteten die Knoten, mit denen unsere Handgelenke gefesselt waren und versuchten minutenlang, sie zu lockern, vergeblich, sie waren einfach zu fest. Es würde uns vermutlich nie gelingen, sie zu lösen. Also zuerst die Knebel und die Augenbinden. Ich robbte etwas nach oben bis ich mit meinen gefesselten Händen den Knoten zu fassen bekam, der fest hinter Christinas Nacken verknotet war. Ich versuchte ihn zu lockern und ging dabei sehr behutsam vor, um meiner Chefin nicht weh zu tun. Der Knoten war ebenfalls sehr fest, aber nach einer Weile gelang es mir ihn zu lockern, und Christina schien gleichzeitig mit ihre Zunge zu arbeiten, um den dicken Stoffball, den man in ihr Halstuch geknotet hatte, aus ihrem Mund zu entfernen. Endlich hatten wir Erfolg der Knoten lockerte sich und Christina gelang es den Knebel mit der Zunge aus ihrem Mund und über ihr Kinn zu schieben, so dass das Halstuch jetzt wieder um ihren Hals hing.
„Oh George, endlich. Danke! Danke! HILFE! HILFE! IST DA JEMAND? HILFE, BITTE HELFEN SIE UNS!
Christinas Hilferufe verhallten ungehört. Wenn die Banditen noch da gewesen wären, wären sie sicher nach unten gekommen, um uns am Schreien zu hindern. Aber draußen regte sich nichts.
„Gut George, draußen scheint niemand zu sein. Bitte nehmen sie mir jetzt auch die Augenbinde ab. Jill, James, hört ihr mich. Geht es euch gut?“
Wir hörten Jill und James zustimmend in ihre Knebel wimmern, anscheinend war es den beiden noch nicht gelungen, sich ebenfalls von ihren Knebeln zu befreien. Doch ein erster Schritt zur Befreiung war gemacht. Es war nur eine Frage der Zeit, bis es uns gelingen würde, uns alle von unseren Knebeln und Augenbinden zu befreien. Und dann konnten wir zumindest um Hilfe rufen. Vielleicht würde uns ja jemand finden...oder wir würden es irgendwann doch schaffen, uns von unserer strengen Fesselung zu befreien.


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