Mittwoch, 26. Dezember 2018

Die Gefangnen der Roper-Gang 01


Es war am späten Nachmittag eines heißen Julitages als James und ich uns mit dem Proviantwagen dem Hauptgebäude der Hope-Ranch näherten. Wir hatten zusammen mit unserem Boss der Rancherin Christina Hope und ihrer Enkelin Jill Einkäufe in Santa Fé erledigt und die Ladies hatten uns vorausgeschickt, um den Proviant einzuräumen und alles vorzubereiten, denn am Abend wollten wir eine kleine Feier veranstalten.
In Wahrheit wollten die Ladies in Ruhe noch ein paar Kleider ausprobieren und da hätten James und ich nur gestört.
„Nun schwirrt schon ab und macht euch nützlich“ hatte Christina  gesagt...“heute könnt ihr zwei mal den Kochlöffel schwingen. Zeigt mal was ihr könnt, ihr Meisterköche. Wir haben schließlich was zu feiern. Wir sehen uns später!“
Ich wusste, dass jeder Widerspruch zwecklos war, und da unsere Köchin, Miranda, für ein paar Tage zu ihrer kranken Mutter gefahren war, mussten Jimmy und ich halt in die Bresche finden. Meine Steaks, die ich draußen in der Prärie schon auf manchem Treck gebraten hatte waren legendär. Und wir hatten in der Tat was zu feiern, Christina hatte einen Großteil der Herde zu einem sehr guten Preis verkauft und darauf hin hatten unsere Cowboys ihre Löhne bekommen und waren jetzt alle in der Stadt zum feiern. Nur ich, der Vormann und James, der jüngste Cowboy waren dazu abkommandiert worden, den Ladies beim Einkaufen zu helfen und ihnen später auf der Ranch Gesellschaft zu leisten. Dazu muss man sagen, dass James und ich die einzigen der Cowboys waren, die auf Unmengen von Alkohol und leichte Damen nicht ganz so erpischt waren, wie die übrigen Cowboys.
Wir hatten jetzt die Einfahrt der Ranch erreicht und hielten den Wagen vor dem Hauptgebäude an.
„Okay, James, wir haben viel zu tun. Ich schlage vor, du räumst den Proviant in die Vorratskammer und ich bereite in der Küche schon mal alles vor. Wer weiß, wann die Ladies eintreffen.“
„Wird gemacht, Boss.“
Ich schnappte mir die Steaks und das Gemüse, das wir frisch in der Stadt gekauft hatten und begab mich durch den Salon in die Küche des Ranchhauses. Dann holte ich ein paar Holzscheite und machte ein Feuer unter dem Herd. Ich war gerade dabei, ein paar Teller aus dem Schrank zu holen, um schon mit dem Tischdecken zu beginnen als ich plötzlich eine ironisch scharfe weibliche Stimme hinter mir hörte:
„Flossen hoch, Küchenfee, keinen Muckser, kapiert.“
Ich fuhr vor Schreck zusammen und die Teller fielen aus meiner Hand und zersplitterten auf dem steinernen Küchenboden.
„Na Süßer, wir sind aber schreckhaft. Flossen hoch hab ich gesagt. Wird’s bald“
Ich gehorchte und hob meine Hände hoch über meinen Kopf, wobei ich am ganzen Körper zitterte.
„So ist’s brav. Na, entwaffnen brauche ich dich ja nicht. Trägst ja noch nicht einmal einen Revolver. Los beweg dich. Ins Zimmer.“


Ich tat, wie mir befohlen wurde. Meine Angreiferin stand in meinen Rücken und ich hatte noch keine Gelegenheit, einen Blick von ihr oder der Waffe, die mich bedrohte, zu erhaschen.
„Wer...wer sind Sie...was...was soll das?“
„Das erfährst du noch früh genug, Süßer. Los setz dich da auf einen der Stühle. Und dann nimm die Hände auf den Rücken. Werde dich erst mal verschnüren.“
Die geheimnisvolle Banditin war immer noch in meinem Rücken. Ich rückte einen Stuhl zurecht und setzte mich darauf. Dann kreuzte ich meine Handgelenke hinter der Stuhllehne.
„Dein Glück, dass du so folgsam bist, Cowboy, wäre doch eine Schande, dich mit Blei voll pumpen zu müssen.“
„Bitte, ich...ich werde tun, was sie sagen. Tun Sie dem Jungen und mir nichts an.“
Die Banditin lachte höhnisch.
„Hahaha. Ich muss schon sagen. Du hat sich die Rancherin ja ’nen richtigen Helden als Vormann ausgesucht. Und jetzt rede, wo ist der Schlüssel zum Safe. Rede!
„Bitte, ich weiß es nicht. Sie...normalerweise trägt sie ihn bei sich!“
„Also gut. Das klären wir später. Erst mal werde ich dich verschnüren.“
Ich spürte, wie ein Lassostrick mehrmals um meine Handgelenke gewunden wurde. Dann wurde ein weiterer Strick mehrmals um meine Brust meine Arme und meinen Bauch gebunden und fest zusammengezurrt.
„ So, fehlt noch der Knebel. Dein Halstuch scheint perfekt dafür zu sein.“
Die Banditin löste den Knoten des Halstuches, das um meinen Hals gewunden war.
„Mund auf! Wird’s bald!“
Ich gehorchte und öffnete meinen Mund. Die Banditin hatte einen dicken Knoten in mein Halstuch gemacht und steckte es in meinen Mund, wobei sie die losen Enden fest hinter meinem Hals verknotete. Der Knebel steckte fest in meinem Mund und ich konnte keinen Laut mehr von mir geben.
„So, das wär’s fürs erste, Cowboy. Mal sehen, was dein junger Freund macht, hahaha!

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